Verfallene Hotelanlagen und Bauernhöfe, der riesige Staudamm "Barranco del Rio", die Pumpstation "El Elevador de Aguas de Gordejuela" aus dem Jahr 1903, alte Stollenanlagen - Teneriffa bietet Einiges an verlassenen Orten. Ich habe in meiner Urlaubswoche aber nur einen dieser Plätze besucht. Da die Insel auch sonst einfach zu viel zu bieten hat, habe ich mir nur den wohl bekanntesten und interessantesten verlassenen Ort ausgewählt: Die ehemalige Leprakolonie "Sanatorio de Abona". In Abades, einem Ort an der Südküste der Insel befindet sich diese Geisterstadt. Im Jahr 1943 begannen hier die Planungen und Bauarbeiten für eine Station für Leprakranke, da die Insel massiv unter dieser Krankheit litt. Wahrzeichen der Siedlung ist die Kirche "La Iglesia del Sanatorio de Abades" mit dem für die Franco-Zeit typischen riesigen Kreuz, die schon von weitem zu sehen ist. Auf dem riesigen Gelände befinden sich außerdem auch ein Krematorium, Verwaltungsgebäude, und viele Bungalows - insgesamt etwa 35 (!) Gebäude. Da während des Baus der Anlage aber neue Behandlungsmethoden der Krankheit entdeckt, und Lepra auf den Kanaren fast vollständig ausgerottet werden konnte, wurde das gigantische Bauprojekt nie beendet. Die Gebäude verfielen, und wurden bis zum Jahr 2000 vom Spanischen Miliär genutzt, welches hier den Häuserkampf übte. Zwei Jahre später wurde das gesamte Areal von einem italienischen Investor gekauft. Getan hat sich seitdem aber nichts. Heute ist das Sanatorio de Abona Anziehungspunkt für Einheimische wie Touristen. Ob nun Fotografen, Sprayer, Softair Spieler, Mountainbiker, Enduro- oder Quadfahrer. Ich habe einige Eindrücke der Geisterstadt im Bild festgehalten, und anschließend auch noch dem nahen Leuchtturm Faro del Porís einen Besuch abgestattet. Weitere Infos zu diesem Ort gibt es zuhauf im Netz zu finden - u.a. auch auf
Wikipedia. Anhand dieses
Drohnenvideos kann man sich auch einen schönen Eindruck über die Größe der Anlage verschaffen...