Mitte August habe ich mal wieder den Irrhain bei Kraftshof aufgesucht. Hierbei handelt es sich um den Versammlungsort des Pegnesischen Blumenordens. Diese Sprach- und Literaturgesellschaft besteht von 1644 bis heute, und ist somit die älteste dieser Art in Deutschland. Da sich die ersten Mitglieder damals in den Pegnitzauen trafen (Pegnesisch), und sich Blumen als Erkennungszeichen wählten entstand auch der Name. Der Irrhain als Ort der Meditation existiert ab dem Jahr 1676. Es wurden zahlreiche Irrwege angelegt, die durch Hecken abgetrennt waren. Auch zahlreiche Lauben und eine Gesellschafterhütte entstanden. Auf dem sogenanten "Kirchhof" entstanden über die Jahre zahlreiche Gedenksteine. Außer dem prächtigen Eingangsportal, den Gedenksteinen, und einer erneuerten Gesellschafterhütte sowie einem vereinfachten Wegenetz ist von dem einstigen Irrhain heute leider nicht mehr allzu viel zu erkennen. Pläne die Anlage nach altem Vorbild zu restaurieren gab es zwar bereits seit den 1980er Jahren, jedoch scheiterte dies bis heute. Zum Schutz des geschützten Eremit-Käfers darf heute weder Totholz entfernt, noch Baumschnitt vorgenommen werden. Selbst das jährliche Irrhain Fest ist laut Pressemitteilungen aufgrund von Astbruchgefahr verboten worden. Ein trauriges Beispiel wie Naturschutz heute wichtiger ist als der Schutz menschlichen Kulturgutes. Einen Besuch ist dieser Ort trotzdem wert. Hier kann man sich nämlich auch ein gutes Bild davon machen wie der Reichswald vor der Nutzung durch den Menschen einmal aussah. Eichen mit einem Stammumfang von mehreren Metern sind heute bei uns nämlich leider recht selten geworden. Weitere Informationen zum Irrhain finden Sie außer auf der Seite des Ordens auch auf Nürnberginfos...
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