Zu einer Zeit in der es noch keine technischen Kühlanlagen gab wurden vielerorts Felsenkeller angelegt, um im Sommer das Bier kühlen zu können. Selbst kleinere Ortschaften verfügten über Bierkeller. Die Stollen die auf den folgenden Aufnahmen zu sehen sind wurden in der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt, und stehen heute unter Denkmalschutz. Es handelt sich um mehrere Hauptgänge, von denen jeweils einzelne Lagerräume abzweigen. In den Kammern befinden sich Steinbänke, auf denen die Fässer gelagert wurden. Auf zwei der Bilder sind sogar noch Reste dieser Holzfässer zu sehen. Ebenso wie die Fassreste sind auch ein Großteil der Holztüren bereits verrottet. Der Aufwand damals muß immens gewesen sein, denn die Gänge wurden per Hand mit Spitzhacken in den Sandstein gehauen. Die Luft war staubig, und das Licht schlecht. Kleine Nieschen dienten zur Aufnahme von Talglichtern oder Kerzen. Während der Fliegerangriffe im Zweiten Weltkrieg suchte die Bevölkerung vielerorts in den Bierkellern Schutz. Heute wird hier längst kein Bier mehr gelagert, und die Keller sind ungenutzt - allerdings finden hier einige Bewohner wie Falter, Spinnen und Schnecken Unterschlupf. In der dunklen Jahreszeit nutzen auch Fledermäuse die ausgedehnteren Stollenanlagen. Meine Aufnahmen enstanden übrigens noch vor Beginn der Fledermausschonzeit im Oktober.
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