Der jüdische Friedhof Rödelsee wurde bereits in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts angelegt. Eine massive Mauer und das Taharahaus wurden 1602 errichtet. 1614 und im 19. Jahrhundert wurde der Gottesacker erweitert. Im Judentum werden Gräber nur einmal belegt, weswegen der Platzbedarf stetig steigt. Mit über 18.000m² Fläche und mehr als 2.500 erhaltenen Grabsteinen zählt dieser Friedhof heute zu den größten in ganz Bayern. Er zählt auch zu den schönsten jüdischen Friedhöfen, die ich bislang besucht habe. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Friedhof leider mehrfach geschändet. Das
kleine Taharahäuschen wurde 1938 niedergebrannt, und mußte 1950
abgerissen werden. Durch eine Spende konnte es neu errichtet werden. Selbst nach dem Krieg fanden noch Schändungen statt. Der
erhalten gebliebene Taharastein mit Inschrift wurde 1950 als Mahnmal
aufgestellt. Er wurde im Jahr 1981 mutwillig zerstört, und 1983 durch
einen neuen ersetzt. 1980 wurde auch das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs zerstört. Weitere Informationen sind u.a. auf der Seite Alemannia Judaica zu finden. Ich habe den Friedhof Ende April sehr spontan besuchen können, was mich wirklich gefreut hat. Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle. Interessierte Besucher können den Schlüssel zum Friedhof bei der Gemeinde anfragen.
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