Bei Tiefenellern im Landkreis Bamberg befindet sich in einem Laubwald die Jungfernhöhle (C238). Die Kleinsthöhle wurde 1951 vom "Schatzsucher" Georg Engert entdeckt. Die Höhle ist etwa 15 Meter lang, 10 Meter breit und vier Meter hoch. Eigentlich ein ziemlich unspektakulärer Hohlraum, wären da nicht die Grabungsfunde. 1952 fanden umfangreiche Ausgrabungen statt, bei denen Knochen von mindestens 41 Menschen des Neolithikums geborgen wurden. 26 davon Kinder und Jugendliche, 15 davon Erwachsene. 85% der Individuen waren weiblich. Lange Zeit ging man von kultisch geopfteren Menschen aus (unweit entfernt an der Straße befindet sich ein "Gedenkkreuz für die Opfer der Jungfernhöhle"). Nach aktuellen Erkenntnissen handelt es sich aber um Sekundärbestattungen. Neue Grabungen in den Jahren 2008/2009 im erweiterten Umfeld der Höhle brachten auch die Erkenntnis dass der unmittelbare Vorbereich der Jungfernhöhle besiedelt war. Gefunden wurden u.a. zahlreiche Tonscherben, Pfeilspitzen und Spinnwirteln aus unterschiedlichen Epochen. Einen interessanten Bericht hierzu gibt es auf der Seite der Universität Bamberg zu lesen. Laut F. Herrmann gelangt man außer durch das ellipsenförmige Eingangsloch auch über "einen engen Schluf dicht unter der bewaldeten Dolomitkuppe, zirka 150 Meter östlich des Ringwalles" ins Innere (Höhlen der Fränkischen und Hersbrucker Schweiz, Seite 29). Dies war mir bei meinem Besuch jedoch nicht bekannt.
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