Die Insel Rhodos hat neben Traumständen und historischen Stätten auch einige verlassene Orte zu bieten. Die Villa de Vecchi ist einer davon, jedoch schon lange kein Geheimtipp mehr. Oft als "Mussolinivilla" betitelt befindet sich das verlassene Gebäude auf 800 Höhenmetern auf dem Profitis Ilias, gegenüber vom Hotel Elafos. Während der Besetzung durch die Italiener wurde das Gebäude im Jahr 1932 als Residenz für den damaligen italienischen Gouverneur errichtet. Später war sie auch Sommerresidenz des italienischen Königs und Benito Mussolini. Letzterer war aber nie vor Ort. Auf dem riesigen Areal befinden sich noch weitere Gebäude und Ruinen aus den 1930er Jahren, wie eine kleine Kirche, ein Bunker, mehrere Wirtschaftsgebäude, gepflasterte Wege und Mauern. Auch die im alpenländischen Stil errichteten Hotelgebäude Elafos (1929) und Elafina (1932) stammen aus dieser Zeit und dienten zur Unterbringung italienischer Offiziere im Zweiten Weltkrieg. Eine Erwähnung verdient auch dass der üppige Kiefernwald in diesem Gebirge erst durch die massive Aufforstung der Italiener entstand. Zuvor sah es hier so kahl aus wie auf dem höchsten Gipfel der Insel. Die Villa wurde während der Deutschen Besatzung von der Wehrmacht geplündert. Nach dem Krieg wurde sie noch bis 1947 zur Residenz der griechischen Königsfamilie. Seitdem verfällt das Gebäude, bzw. wurde durch Souvenirjäger geplündert. Wand- und Badezimmerfliesen wurden z.B. herausgebrochen. Trotzdem ist die Villa auf jeden Fall einen Besuch wert und noch immer hat man von hier aus eine hervorragende Aussicht bis zur Küste.
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